Rassebeschreibung


Über den Mexikanischen Nackthund

 

Grundlegende Informationen

Ursprungsland:                     Mexiko

Standardnummer:                234

FCI-Gruppe:            Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.

Sektion 6 Hunde vom Urtyp. Ohne Arbeitsprüfung.

 

Widerristhöhe (drei verschiedene Varietäten):

  • Standard: Von 45 bis 55 cm; eine Größe bis zu 60 cm ist bei hervorragenden Exemplaren zulässig,

  • Intermediär: Von 35 bis 45 cm

  • Miniatur: Von 25 bis 35 cm

Gewicht:                    Je nach Größe zwischen 4kg und 30kg

Lebenserwartung:     Durchschnittlich 12-15 Jahre

 

Verwendung:

  • Standard und Intermediär: Wachhund, Gesellschaftshund

  • Miniatur: Gesellschaftshund

 

Charakter und Wesen:

Stiller und ruhiger Hund, fröhlich, sensibel, freundlich, aufmerksam, aufgeweckt, anpassungsfähig, intelligent, sozial gegenüber anderen Hunden und Tieren, anhänglich gegenüber seiner Familie, gegenüber Fremden misstrauisch, vorzüglicher Hausgenosse.

 

Körperbau:

Er ist ein sehr attraktiver Hund; seine wichtigste und charakteristische Eigenart ist das vollständige oder fast vollständige Fehlen der Haare bei weicher und glatter Haut. Sein Körper ist harmonisch proportioniert, seine Brust breit, sein Rippenkorb geräumig, seine Gliedmaßen und seine Rute lang.

 

Xoloitzcuintle ohne Haar:

Die Hunde sind haarlos, lediglich auf der Stirn und an der Rutenspitze können kleine Haarbüschel auftreten. Die Farbe der Haut kann schwarz, schiefergrau, leberfarben oder bronze sein, wobei rosa- oder kaffeefarbene Flecken zulässig sind. Die Haut ist weich, elastisch und glatt. Dieser Hund besitzt etwa 10 cm lange „Fledermausohren“ und mandelförmige Augen, deren Farbe von schwarz bis gelb variieren kann. Meist fehlen Zähne, da das Fehlen von Zähnen mit dem Fehlen von Haaren genetisch zusammenhängt. Auf Grund der Tatsache, dass diese Hunde kein Fell besitzen, sind sie nahezu geruchslos und auch für Allergiker sehr geeignet. Hautparasiten wie Flöhe oder auch Zecken haben hier so gut wie keine Chance. Ein weiteres besonderes Merkmal der haarlosen Xolos ist das Fehlen von Prämolaren. Im Gegensatz zu anderen Hunden transpirieren sie durch die Haut; fast niemals hängt ihnen die Zunge heraus und sie hecheln nicht.

 

Xoloitzcuintle mit Haar

Die Hunde sind völlig mit Haar bedeckt. Während der Standard bis 2012 für dessen Farbe, Länge und Textur keine Einschränkungen vorsah, sind jetzt die gleichen Farben vorgeschrieben wie bei den haarlosen Hunden und das Fell muss kurz sein. Anders als bei den haarlosen Vertretern der Rasse wird hier ein vollständiges Gebiss gefordert. Auch die vorgeschriebene Haltung der Ohren hat sich mit dem Standard von 2012 geändert: Während die haarlose Varietät bei Aufmerksamkeit die Ohren immer aufrecht halten muss, waren hier verschiedene Haltungen der Ohren zulässig, solange sie beim aufmerksamen Hund für beide Ohren gleich sind. Jetzt gelten für beide Varietäten auch hier die gleichen Vorgaben.

 

Herkunft und Geschichte (Quelle Wikipedia):

Die Rasse ist keine moderne Züchtung, sondern begleitet den Menschen seit etwa 3500 Jahren. Entstanden sind die Nackthunde vermutlich in Mexiko. Von dort breiteten sie sich auf dem amerikanischen Kontinent aus. Die vielleicht früheste Darstellung eines solchen Hundes, eine Tonfigur, datiert auf etwa 1700 v. Chr. und wurde in Tlatilco, Mexiko gefunden. Diese Figur ist sogar die älteste Darstellung eines Hundes auf dem amerikanischen Kontinent überhaupt. Der Xoloitzcuintle könnte bereits in dieser Zeit ein sehr wertvoller, angesehener Hund gewesen sein. Der Name stammt aus aztekischer Zeit und bedeutet etwa „Hund des Gottes Xolotl“. Auch in der mexikanischen Colima-Keramik, die 450 v. Chr. - 250 n. Chr. datiert, wurde der Xoloitzcuintle häufig dargestellt. Im 8. Jahrhundert n. Chr. lassen sich Nackthunde auch in Peru nachweisen. Eine spätere Kreuzung aus Xoloitzcuintles und europäischen Gesellschaftshunden brachte den Chinesischen Nackthund hervor.

 

Eine 2013 veröffentlichte Studie belegt, dass einige amerikanische Hunderassen aus präkolumbischer Zeit stammen und kaum europäischen Einflüssen unterlagen. 30 % der weiblichen Vorfahren des Xoloitzcuintle sind laut dieser Studie europäischen Ursprungs.

 

Weitere Interessante Fakten:

  • Da sich die Rasse lange Zeit ohne die Einmischung der Menschen entwickeln konnte, liegen nach heutigem Stand keine rassespezifischen Erkrankungen vor

  • Xolos verhalten sich überaus anhänglich und sozial gegenüber ihrer Familie (egal ob Mensch oder Tier), binden sich jedoch an ihre Hauptbezugsperson besonders intensiv

  • Sehr intelligent und geschickt im Umgang mit ihren Pfoten, es soll fast schon normal sein, dass Xolos alleine durch das Beobachten ihrer Menschen lernen, wie man Türen UND FENSTER öffnet

  • Durch das Alter der Rasse und der Tatsache, dass es sich um Hunde vom Urtyp handelt, verfügen Xolos im Vergleich zu anderen Hunderassen über ein deutlich breiteres und feineres Spektrum an Kommunikationssignalen

  • Wie bei allen Hunderassen vom Urtyp ist es extrem wichtig, auf eine gute Sozialisierung zu achten

  • Bei jeder Verpaarung von Xolos ohne Fell fallen im Wurf ca. ¼ der Welpen behaart aus. Dabei kann von Kurz- über Lang- und Stockhaar alles dabei sein

  • Können unter emotionalen Stress Tränen bilden

Auf die Nachfrage bei Haltern und Züchtern von Xolos wurde mir das Wesen dieser Hunde als sehr „interessant“ beschrieben. Während einige dieser Halter durchaus bereits Erfahrungen mit Schäferhunden aus der Leistungszucht gemacht haben,  so übertreffe die Haltung eines Xolos diese Erfahrungen auf eine völlig andere Art und Weise. Zum einen, da diese Hunde unglaublich intelligent sind, und sich sogar nur durch das Beobachten ihrer Menschen bereits einige Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Öffnen von Türen und Fenstern, aneignen können. Zum anderen können sie, als sehr urtümliche Rasse, teilweise auch sehr eigenwillig sein. Alle Halter waren sich in einem Punkt durch aus einig: Durch die Mischung von Intelligenz und einer ganz besonderen Denkweise dieser Hunde wird es mit einem Xolo eines nie – langweilig! Xolos scheinen nicht nur freundlich und sozial zu sein, sondern regelrechte Clowns, die in ihrem Einfallsreichtum keine Grenzen kennen. Somit sollten Halter von Xolos einerseits wohl viel Humor haben und andererseits die Erziehung mittels liebevoller Konsequenz beherrschen. Gerade letzteres ist unheimlich wichtig, denn begegnet man diesen sensiblen Tieren mit einer harten Hand oder einer unberechenbaren/unfairen Behandlung, riskiert man nicht nur einen kompletten Misserfolg im Training sondern wird auch hinsichtlich der Erziehung kläglich scheitern.

 

Bei einer Erziehung mit liebevoller Konsequenz sowie einem Training mit positiver Verstärkung verdient man sich jedoch nicht nur den Respekt und das Vertrauen des Hundes, sondern gewinnt einen absolut treuen und loyalen Begleiter in allen Lebenslagen.


 An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass diese Infos eine Zusammenstellung von verschiedenen Quellen sind. Gerade hinsichtlich des Charakters und Wesens gibt es mehrere weitere Beschreibungen, welche die Xolos eher wie einen „Malinois aus Leistungzucht“ beschreiben. Hier werde ich gemäß meinen eigenen zukünftigen Erfahrungen entsprechend Hinweise und Änderungen bei Bedarf einbringen.